Ich hatte es mir so schön ausgemalt: Ich erstelle meine eigene Website, auf der ich mich samt meiner Referenzen präsentiere. So können mich potenzielle Kund*innen ganz unverbindlich kennenlernen und einen ersten Blick auf meine Fähigkeiten und bisherigen Projekte erhaschen. Und natürlich darf ein Blog nicht fehlen – Sichtbarkeit erhöhen und so.
☑️ Website erstellt, check.
☑️ Referenzen eingefügt, done.
☑️ Erster Blogeintrag, ready and posted.
Zwei Wochen später setze ich mich an den nächsten Blogartikel… und da ist es, das weiße Blatt. Ich starre es an, es starrt zurück. Und während wir uns gegenseitig so anstieren, frage ich mich: „Ist das jetzt eine Schreibblockade?“
Schmunzelnd denke ich mir schließlich: „Na, dann wirds eben ein Artikel darüber, wie man eine Schreibblockade überwinden kann.“ Dafür sehe ich mir die populärsten Tipps gegen Schreibblockaden an und probiere selbst einige Methoden aus, um meinen persönlichen Kampf mit dem weißen Blatt zu gewinnen.
Was ist eine Schreibblockade eigentlich?
Für das Phänomen Schreibblockade gibt es verschiedene Namen – vielleicht kennst du die Bezeichnung Schreibstau oder den englischen Begriff „Writer’s Block“.
Davon spricht man, wenn es einer Person nicht möglich ist, ihre Gedanken zu ordnen und zu Papier zu bringen. Das kann am Anfang eines neuen Artikels oder Textes geschehen oder mitten im Schreiben. Und je länger das Blatt leer bleibt, desto nervöser und frustrierter wird der oder die Blockierte. Manche werden unruhig und lenken sich mit anderen Dingen ab (Ist Hausarbeit zur Prokrastination eigentlich immer schlecht? Frage für einen Freund…).
Was folgt: Der angestrebte Text wird nicht oder nicht rechtzeitig fertiggestellt. Für beruflich Textende kann das besonders blöd sein. Denn wer eine knappe Deadline einhalten muss, kann sich den Luxus einer Schreibblockade definitiv nicht leisten.
Finde heraus: Was ist die Ursache für deine Schreibblockade?
Für Betroffene ist es sinnvoll, sich über die Ursachen für die Schreibblockade klar zu werden. Natürlich ist das nicht immer ganz einfach. Kennst du allerdings die Gründe, kann dir dies enorm dabei helfen, deinen Writer’s Block zu lösen. Sehen wir uns einmal einige der häufigsten Motive an:
- Schwierigkeiten mit Informationen: Sind zu einem Thema zu viele Daten vorhanden, kann es unübersichtlich werden. Noch problematischer wird es, wenn sich Quellen zu einem Thema widersprechen. Und auch zu wenig Wissen kann zu einem Block führen.
- Perfektionismus-Schreibblockade: Besonders wer nicht „nur“ für sich selbst schreibt, kämpft oft mit Angst vor Versagen oder Ablehnung. Jedes Wort soll perfekt sitzen und überzeugen.
- Deadline: Muss ein Artikel in kürzester Zeit geschrieben werden, geht gar nichts mehr. Andererseits kann auch eine zu weit in der Zukunft liegende Deadline zu einer Schreibblockade führen.
3 (+1) Tipps gegen Schreibblockaden – das sagt das Internet
Egal welche Ursachen und Gründe einer Schreibblockade zugrunde liegen, klar ist: Der Writer’s Block muss so schnell wie möglich überwunden werden. Hier sind die Methoden, die im Internet am häufigsten vorgeschlagen werden:
1. Eine Struktur schaffen
Will es mit dem Fließtext nicht klappen, erstelle zuerst eine Struktur. Das sollte im Allgemeinen sowieso vor dem Schreiben kommen. Schreibe dafür eine Outline mit den Überschriften (zumindest der Überschrift und den H2-Headlines). Auch ein kurzes Brainstorming zu den Schlagwörtern der einzelnen Headlines hilft.
Denk zudem daran: Ein Schreibprozess muss nicht linear sein. Ob du die Kapitel oder Abschnitte in der richtigen Reihenfolge bearbeitest, bleibt dir überlassen. Vielleicht fällt es dir in dem Moment einfacher, über das Thema im dritten Kapitel zu schreiben, als eine gute Einleitung zu zaubern. Solange am Ende die Übergänge sinnvoll und fließend sind, ist alles gut.
2. Andere Arbeiten vorziehen
Wenn es hakt und die Kreativität nicht kommen mag, erledige stattdessen andere Aufgaben. Fehlen für den Artikel beispielsweise noch Bilder oder Links, suche diese zuerst heraus. So beschäftigst du dich mit dem Thema, nimmst aber den Fokus weg vom Schreiben. Das kann dabei helfen, deine Schreibblockade zu lösen. Auf der Suche nach Links stolperst du mit etwas Glück über andere Beiträge oder Webseiten, die dir neue Ideen geben. Das bringt mich auch gleich zum nächsten Punkt.
3. Sich bei der Konkurrenz umsehen
Auch wenn es das Letzte ist, das du jetzt tun willst: Wenn du beim Schreiben feststeckst, solltest du andere Texte lesen. Sieh dir an, über was deine Mitstreitenden so schreiben oder suche nach anderen Quellen, die dasselbe Thema behandeln.
Wenn dir vor lauter Recherche schon der Kopf schwirrt, kannst du es auch anders angehen: Lies dir einen Artikel zu einem völlig anderen Thema durch, das dich interessiert. Das kann frische Ideen bringen und dir die nötige Inspiration verschaffen, die du selbst zum Schreiben brauchst.
4. Zusatz-Tipp – von mir getestet
Zusatz: Der schlaue „einfach-Drauflosschreiben“-Tipp kann durchaus funktionieren. Ich habe es für diesen Artikel einmal damit ausprobiert, die Schriftfarbe auf Weiß zu stellen. Das half mir dabei, meine Gedanken fließen zu lassen. So lässt man sich nicht davon mitreißen, das Geschriebene sofort wieder zu verbessern; sei es inhaltlich oder grammatikalisch. Es kommt ein besserer Flow zustande, als wenn ich mir meine letzten Sätze dauernd nochmals durchlese. Klar kann es vorkommen, dass bei „Sichtbarwerden“ des Geschriebenen teilweise Übergänge fehlen oder manche Gedankengänge nicht zusammenpassen – für mich sind dabei trotzdem einige gute Ideen entstanden.
Was tun gegen eine Schreibblockade? Das hilft mir am meisten
Im Internet finden sich schier endlos viele Tipps gegen Schreibblockaden. Was am Ende funktioniert, kommt auf das Individuum an. Jeder Mensch arbeitet unterschiedlich – deshalb möchte ich dir zum Abschluss noch verraten, was mir persönlich am meisten hilft, wenn die Worte einfach nicht aufs Papier (bzw. den Bildschirm) wollen.
Ich tu etwas anderes – am liebsten Bewegung
Will es mit dem Schreiben partout nicht funktionieren, mache ich einfach was anderes. Manchmal hilft es bereits, meine Augen vom Bildschirm abzuwenden. Ich gehe dann in den Garten, jäte Unkraut oder schneide ein paar Büsche zu. Auch meinen Kreislauf in Schwung zu bringen, wirkt bei mir Wunder – und mein Hund freut sich über die unverhoffte Spazierrunde.
Bei all diesen Beschäftigungen kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und Worte denken, anstatt sie aufzuschreiben.
Und an den Tagen, an denen ich mich fühle, als wären Hopfen und Malz verloren, hab ich ein Spezialrezept: eine Runde surfen
Ich schaffe die richtigen Voraussetzungen
Um eine Schreibblockade von vornherein zu vermeiden, bereite ich mich auf das Schreiben vor. So kommen mir meine Grundbedürfnisse nicht in die Quere – wer kann mit knurrendem Magen schon gut denken?
Folgendes erledige ich, bevor ich mich an den Schreibtisch setze:
- etwas Gesundes essen
- Schreibtisch aufräumen
- Trinken bereitstellen
- Handy ins andere Zimmer
- früh genug mit dem Schreiben anfangen
Zum letzten Punkt: Ich persönlich arbeite besser mit etwas Zeitdruck. Allerdings gibt es auch für mich einen Unterschied zwischen „etwas Zeitdruck“ und „auf den letzten Drücker“. Ich setze mir meist eine eigene Deadline, die vor der eigentlichen Deadline liegt. So habe ich einen Puffer und eine zwischenzeitliche Schreibblockade keine Auswirkungen auf die rechtzeitige Abgabe meiner Aufträge.
Ich führe eine schnelle Keyword-Recherche durch
Besonders wenn es schon am Thema des zukünftigen Artikels hapert, kann eine kurze Keyword-Recherche Sinn ergeben. Dazu tippe ich zuerst einmal auf Google einen Suchbegriff ein – sofort werden mir „weitere Fragen“ vorgeschlagen. Zuerst sind das vier Fragen, klickt man auf eine der Optionen, hat Google sogar noch mehr Vorschläge parat.
Ähnliche Ergebnisse erzielt eine kurze Recherche mit dem Magic Keyword Tool von SemRush. In der Kategorie der ähnlichen Keywords finden sich oft spannende Denkanstöße. Noch dazu finde ich so heraus, welche Themen und Schlagwörter andere Nutzer*innen besonders interessant finden.
Beide Methoden helfen übrigens genauso gut, wenn das Thema bereits feststeht. Dadurch habe ich schon öfter neue Blickpunkte bekommen. Zudem kann ich so sicherstellen, dass ich alle wichtigen Aspekte abdecke – das ist am Ende auch wichtig für eine runde SEO-Strategie.
Schreibblockade gelöst? Let’s hope so!
Bei all den Ratschlägen sollte erwähnt sein: Wie (fast) immer gibt es kein Patentrezept. Was für den einen zur Überwindung seiner Schreibblockade funktioniert, hilft der anderen gar nicht. Du kennst dich selbst wahrscheinlich am besten und kannst so herausfinden, was für dich persönlich klappt.
Und um noch einmal zu meinem eigenen Fight mit dem weißen Blatt zurückzukommen: Ich hab gewonnen! 😉
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